Reiner Wein: Zahnimplantate Segen,Fluch, oder...?

Reiner Wein: Zahnimplantate Segen,Fluch, oder...?
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Verlag: BookRix
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 19 (Druckfassung)
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Wer hat schon Lust getrennt von seinen Zähnen zu schlafen? Implantate als Neuerung haben viel versprochen. Schon als Studenten haben wir - im Rahmen der Ausbildung vor über 20 Jahren - viel über die Möglichkeiten der Implantologie gelernt. Keine herausnehmbare Prothese mehr und fest sitzende Prothetik auch nach Verlust aller Zähne, das schafft viel Komfort. Jeder wurde von der Euphorie mitgerissen. So habe ich viel über die Erfolgsgeschichte gelernt. Implantate können lange halten, Implantate können aber auch früh versagen. Die Anzahl der Implantate, die ich selbst gesetzt habe, ist sehr überschaubar. Nach meiner Facharztausbildung hat die medizinische Forschung extreme Fortschritte gemacht und ich konnte im Rahmen von Fortbildungen und in der Literatur viel über Stoffwechsel, Knochenstoffwechsel, Immunologie etc. sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der klinischen Forschung erfahren. Es gibt heute einen ganzen Schwung neuer Therapieverfahren, neuer Medikamente und immer älter werdende Patienten. Im Rahmen der Implantologie hat sich dagegen nicht viel Grundlegendes getan. Allerdings gibt es viele neue Einflüsse auf die Implantologie. In Notdiensten habe ich implantologische Fehlschläge zu Gesicht bekommen. Zudem musste ich bei vielen Patienten mit bisphosphonatassoziierten Kiefer-Nekrosen (toter Knochen) toten und eiternden Knochen entfernen. Das hat meinen Blick auf die Implantologie etwas verändert. Bislang hatte ich Implantologie nur aus der Sicht des Behandlungserfolges gesehen. Jetzt fragte ich mich, was mit den Patienten passiert, deren Implantattherapie nicht so erfolgreich war. Ich fragte mich, ob Fehlschläge durch neue Therapiemöglichkeiten in der Medizin häufiger werden konnten. In der Lotterie glaubt jeder, er könne der Glückliche sein. In der Implantologie glaubt niemand, er könne der Pechvogel sein, obwohl die Wahrscheinlichkeit ungleich höher ist. So habe ich in einfacher Form ein wenig Hintergrundinformation zusammengetragen, um dem Patienten ein wenig mehr Einsicht in die Implantologie zu geben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen ein wenig seine Entscheidung zu treffen und möglicherweise jene Fragen an den Arzt oder Zahnarzt zu stellen, die sonst nicht zur Sprache kommen. Letzten Endes muss der Patient die Entscheidung treffen. Es ist seine Gesundheit, es ist seine Lebensqualität. Es ist auch der Patient, der nach einem Misserfolg den Rest seines Lebens mit den Folgeschäden leben muss.