Alfred Bekker, Anna Martach: 3 Dramatische Heimatromane Oktober 2022

Alfred Bekker, Anna Martach: 3 Dramatische Heimatromane Oktober 2022
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Verlag: Alfredbooks
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 400 (Druckfassung)
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von Alfred Bekker & Anna Martach

Der Umfang dieses Buchs entspricht 320 Taschenbuchseiten.

Dieses Buch enthält folgende drei Romane:

Alfred Bekker: Die schöne Erbin

Anna Martach: Mein Erbe muss der Beste sein

Anna Martach: Mein Herz gehört nur mir

"Ach, Franzi, was ist das nur wieder für ein Tag", seufzte die alte Liesel Korbmacher, als sie die kleine Poststation betrat. Liesel war bekannt dafür, den ganzen Tag zu jammern, obwohl sie keinen rechten Grund dafür besaß. Die alte Dame war aber nun schon im gesegneten Alter von fast 75 Jahren, und so nahm es ihr niemand übel, wenn sie über die Schlechtigkeit der Welt, ihre eigenen Gebrechen und das Leben allgemein lamentierte. Sie besaß auf jeden Fall auch ein gutes Herz und half noch immer mit Rat und Tat, wenn es gebraucht wurde.

"Was für ein Tag soll's denn schon sein, Frau Korbmacher? Die Sonne scheint, wir haben wahrhaft einen goldenen Herbst, und die Pilze sprießen auch schon", gab das bildhübsche Madl zurück und verbarg ein Lächeln.

"Ach, was weiß denn das Jungvolk schon? Ich spüre alles in den Knochen. Einen frühen Winter wird's geben, und einen harten dazu. Aber ein bisserl hat's noch Zeit. Jetzt schickst erst mal dieses Packerl hier an meine Tochter nach Australien."

Franziska Öttinger, Franzi genannt, kannte den Vorgang schon, etwa alle 3 Monate schickte Liesel ein Paket an ihre Tochter Magdalena, die in Australien verheiratet war und nur selten noch nach Niederburgbach kam.

Die Tür zur kleinen Poststelle öffnete sich gleich wieder, und ein Mann kam herein, bei dem Franzi unwillkürlich den Atem anhielt. Röte zog in ihre Wangen, und ihre Augen begannen zu funkeln. Genauso erging es jedoch den meisten Madln im Ort, sobald sie Tobias Heimrichs erblickten.

Der fesche Architekt wohnte seit kurzem in der neuen Ferienhaussiedlung und leitete drüben in der Stadt den Bau eines neuen Hochhauses. Hier in Niederburgbach war er nur selten zu sehen, auch wenn er hier wohnte, doch bei den wenigen Anlässen waren bisher noch alle jungen Frauen ins Schwärmen gekommen.

"Grüß Gott", sagte er mit angenehmer Stimme und betrachtete das blitzsaubere Madl mit einem bewundernden Blick.