Angerichtet ist ein aufwühlendes Familiendrama, das die Frage aufwirft: Wie weit darf Elternliebe gehen?

Ein Abend im Sternerestaurant. Zwei Elternpaare - zwei Brüder und ihre Frauen - haben sich zum Essen verabredet. Sie sprechen über Filme und Urlaubspläne, doch das eigentliche Thema vermeiden sie zunächst: die Zukunft ihrer Söhne Michel und Rick. Die beiden Fünfzehnjährigen haben etwas getan, was ihr Leben für immer ruinieren kann. Paul Lohman, der Erzähler und Vater von Michel, will das Beste für seinen Sohn. Und ist bereit, dafür weit zu gehen, sehr weit. Auch die anderen am Tisch haben ihre eigene, geheime Agenda. Im Laufe des Abends brechen die Emotionen auf, schwelende Konflikte zwischen den Brüdern entladen sich, und plötzlich steht eine folgenschwere Entscheidung im Raum.

Mit unglaublicher Raffinesse und großem Sprachwitz erzählt Herman Koch in Angerichtet eine Geschichte von bedingungsloser Liebe, Gewalt und Verrat. Nach und nach werden die wahren Abgründe und Motive der Personen sichtbar, und der Leser wird herausgefordert, sein moralisches Urteil ständig neu zu fällen. Ein starkes Stück Literatur, das lange nachhallt.