Ulrich R. Rohmer: Das Johannesevangelium griechisch/deutsch

Eine Studienhilfe

Ulrich R. Rohmer: Das Johannesevangelium griechisch/deutsch
Produkttyp: eBook-Download
Verlag: BookRix
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 157 (Druckfassung)
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Darum habe ich das Johannesevangelium ausgewählt und übersetzt, um eine Studienhilfe zu gewähren, die dem Bibelstudenten neben einer wörtlichen Übersetzung Anreiz schaffen könnte, womöglich sein Griechisch zu testen und zu schulen. Das Griechisch des Johannesevangeliums ist nicht zu schwer und trotzdem wunderschön und sehr eindrücklich, der Student muss sich nicht unbedingt mit komplizierten Grammatiken herumschlagen, sondern kann am Text selber bleiben und sich austesten oder fortbilden.

Das Johannesevangelium ist neben den synoptischen Parallelwerken im Neuen Testament (Mt, Mk, Lk) ein völlig eigener Komplex, wohl geordnet zu einer spannenden Geschichte eigener Couleur und Absicht. Ich wiederhole noch einmal: wir leben in Zeiten, wo vornehmlich ÜBER etwas geredet und geschrieben wird, anstatt z. B. Werke selber zu lesen und dem Fluss seiner eigenen Gedanken und mentalen Äußerungen zu folgen – man ist also vorwiegend mit Sekundärliteratur beschäftigt, Literatur ÜBER ein Werk. Und, das möchte ich hinzufügen, man verfährt mit dem biblischen Gott, mit Jesus Christus und dem Glauben in ähnlicher Weise – es gibt viel Literatur DARÜBER als wie von DINGEN.

DINGE – das ist es, was abendländische Philosophie vornehmlich geprägt hat, nämlich eine Vorliebe von DINGEN und Strategien zur VERDINGLICHUNG, alles, inklusive Wahrheit, muss in Definitionen, Begriffen, Formeln, Gleichungen, Systemen Platz finden, eben im weitesten Sinne den Regeln von DINGEN und VERDINGLICHUNGEN folgen. Darum wurde Gott zu einem Ding, ebenso Jesus Christus und das Reich Gottes, und zunehmend haben Menschen Schwierigkeiten gehabt, das Reden von Gott und seinem Reich frei von Dinglichkeit zu betrachten, nämlich als Beziehungsgeschehen, als Liebesentfaltung, da doch bekanntlich Liebe und Husten nicht verborgen werden können! Spielt die Liebe zu Gott wirklich nur eine Rolle in Dingbegriffen und Dingbeschreibungen? Man denke nur an die ziemlich schwachen und hilflos erscheinenden Begriffe, die man heute in Verbindung mit Gott gebraucht: Glaube an ihn hat mit Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu tun!

Nicht schlecht, wirklich, nicht schlecht: allein, es trifft nicht den Kern! Den hat aber als großes Beispiel im Neuen Testament immer wieder der Text des Johannesevangeliums im Blickpunkt: ich in Christus, und Christus in mir, und der Vater in Christus, und der Vater und Christus in mir! Eine seltsam-tiefe Beschreibung aus dem vierten Evangelium, die den Leser aufruft, SELBST in diese Gegenseitigkeit einzutauchen und zu erfahren, wie der Vater in den Glauben an den Sohn HINEINZIEHT, so wie einer, der kräftig zerrt! Der Leser soll also SELBER glauben und mit Jesus im Vater sein, während gleichzeitig der Vater und Jesus in dem Menschen sind, um in ihm zu wohnen!

So redet also das Johannesevangelium und hat dabei eine unbeschreiblich tiefe und schöne Sprache, fern aller grammatischen Extravaganzen und versponnenen intellektuellen Höhenflüge...