Elli Unruh: Fische im Trüben

Roman

Elli Unruh: Fische im Trüben
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Fassung: Originalausgabe
Verlag: Transit Buchverlag
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 300 (Druckfassung)
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Ein sprachlich faszinierendes Debüt, ein intensiver, überraschender Blick auf einen uns weitgehend unbekannten Teil europäischer Geschichte.

Elli Unruh erzählt aus dem Leben einer russlanddeutschen Familie, die bis Ende der achtziger Jahre in der Sowjetunion, im südlichen Kasachstan, lebte – Nachfahren von Mennoniten, die einst von Katharina der Großen ins Zarenreich geholt wurden, um dort landwirtschaftliche Kolonien zu betreiben.

Man taucht ein in eine faszinierende, ganz und gar andere Welt mit eigenen Lebensweisen, geprägt von familiären und religiösen Traditionen, aber auch von Erfahrungen mit Enteignung, Verfolgung, Deportation und ständiger Überwachung durch die sowjetische Miliz und die »Bevollmächtigten«.

Geschrieben in einer klaren, poetischen Sprache, ­angereichert durch das besondere Deutsch, das die Mennoniten aus Westpreußen mitgebracht hatten. Und das alles vor dem Hintergrund einer wunderschönen, fruchtbaren Landschaft mit riesigen Apfelplantagen, wilden, fischreichen Flüssen und weiten Steppen am Rande des Tian Shan-Gebirges.

Ursprünglich gründeten Mennoniten aus Westpreußen Ende des 18. Jahrhunderts auf Einladung der Zarin Katharina der Großen deutsche Kolonien im Russischen Zarenreich, vor allem im Gebiet der heutigen Ukraine, entlang des Flusses Molotschna und auf der Krim. Sie bekamen Land, Autonomie und Religionsfreiheit zugesichert. Bis Ende 1917 blieben die Männer von der Wehrpflicht befreit, da der Dienst an der Waffe gegen ihre religiöse Überzeugung verstoßen hätte.

Mit der Februarrevolution endete auch die Erfolgsgeschichte der deutschen Siedler. Im darauffolgenden Bürgerkrieg mussten viele Mennoniten fliehen, verloren Land und Besitz. Unter Stalin endete die Religionsfreiheit, Kirchen und Schulen wurden geschlossen, Gemeinden enteignet und aufgelöst.

Später, nach dem deutschen Überfall 1941 auf die Sowjetunion, wurden die Familien »hinter den Ural«, nach Sibirien oder Nordkasachstan deportiert; viele verhungerten, viele wurden als »Verräter« hingerichtet. Die deutsche Sprache wurde verboten.

Erst unter Chruschtschow wurden die Deutschen rehabilitiert. Wer überlebt hatte, konnte Sibirien verlassen und sich in Kasachstan oder Kirgisien niederlassen. Dort lebten die Mennoniten mit anderen deutschen Siedlern, mit Russen, Kirgisen oder Tschetschenen zusammen, besuchten die gleichen Schulen und sprachen Russisch – blieben aber weiterhin als »Feinde« stigmatisiert.

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