Der Titel entstammt dem Werk der in ihrer Jugend bekannten, später in Vergessenheit geratenen Schriftstellerin und Malerin Paula O.-L., deren Stimme die erzählende Enkelin wieder vernehmlich machen will. Die Bäckerstochter Margherita im Raffael-Roman und Regina, die Protagonistin des Moor-Romans, repräsentieren wie die Geigenvirtuosin Erika, die Waldmüllerin Hanna, die Bildschnitzerin Monika Varianten weiblicher Entwicklung und Künstlerschaft. In Unter Palmen oder die Flaschenpost meiner Großmutter verbindet die Enkelin den exotischen Hintergrund einiger Nachlasstexte mit eigenen Lebensschauplätzen, berührt von den lebendigen Figuren der Großmutter, ihrer schöpferischen Antwort auf Beschränkungen und Krankheit. In ihrem Haus lebte später die ebenfalls als Schriftstellerin bekannt gewordene und früh verstorbene Schwägerin der Erzählerin. In Die große Reise überkreuzt sich das Projekt einer Weltumarmung, das sich an Forschungsreisenden früherer Zeiten und eigenen Wanderungen über den Globus orientiert, mit der letzten Reise der ihrerseits sesshaften jungen Frau. Die anfangs drängende Bewegung, gerahmt von wechselnden Schreiborten, bricht sich an unerwarteten Hindernissen und führt zunehmend von äußeren zu inneren Explorationen.