Stefan Tetzlaff: Gespenstische Technologie

Neoromantische Technik- und Medienreflexionen um 1900

Stefan Tetzlaff: Gespenstische Technologie
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Verlag: Königshausen u. Neumann
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 458 (Druckfassung)
Format: PDF
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Das kulturelle Leben um 1900 ist geprägt von einer Medienrevolution:

Kino, Fernsprecher, Phonographen und Röntgenbilder verändern die

alltägliche Wahrnehmung. Zugleich kehren in Kunst und Literatur

die Gespenster zurück: Während Körper erstmals medizinisch durchleuchtet

und dem Auge Unsichtbares photographisch reproduzierbar

wird, experimentieren literarische Texte mit einer »Romantik der Nerven

« (H. Bahr) und erkunden grelle Effekte und subjektive Wahrnehmungsmuster

auf ästhetische Weise. Eine gesteigerte Mobilität (u.a.

durch das Automobil) verlagert Sehnsuchtsorte in ferne und schwerer

zu erreichende Sphären (Orient, Afrika, Weltall), was auch Kunst und

Literatur um 1900 zunehmend mit Exotismen anreichert. Darüber

hinaus provozieren neue Erkenntnisse zur Physiologie vielfältige Medienkrisen

(Subjekt-Krise, Sprach-Krise), die jeweils infrage stellen,

was hinter den neuartigen Möglichkeiten der Wahrnehmung noch

schlummern könnte. Phantastik und Mediengeschichte finden sich in

diesem Zeitraum paradigmatisch miteinander verschränkt, sodass die

zeitgenössisch viel diskutierte ›Neuromantik‹ zum literarhistorischen

Ort wird, um über Möglichkeiten und Hoffnungen technologischen

Fortschritts zu reflektieren. Der Band kartographiert, wie vielfältig

gerade eine Neoromantik um 1900 die Wechselwirkung zwischen

Technologie und Tradition verhandelt.

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