Myra Myrenburg: Wir beide in einem fremden Land

Mami 1909 – Familienroman

Myra Myrenburg: Wir beide in einem fremden Land
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Verlag: Kelter Media
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 100 (Druckfassung)
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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

»Hallo, Ronnie!« rief Fee van Zanten, ging in die Knie und breitete die Arme aus. Ihr straff frisiertes Haar leuchtete wie Messing in der Morgensonne. Ihre Hände, die das herbeistürmende Kind auffingen, waren schlank und fest.

»Ronnie, der Racker«, sagte sie lächelnd und schwang den Zweijährigen dann so lange im Kreis herum, bis ihr die Luft ausging.

»Noch mal«, krähte er und krallte sich in die weiten Ärmel der weichen, samtigen Bluse, die Fee van Zanten zu einem knöchellangen dunkelroten Wollrock trug.

»Nein, jetzt ist es genug«, beschied sie ihn, nahm ihn bei der Hand und ging seiner Mutter entgegen, die im Torbogen des kunstvoll restaurierten alten Stadthauses stehengeblieben war, eine schmalschultrige, dunkel gekleidete junge Frau.

»Guten Morgen, Stefanie«, sagte Fee herzlich und schob eine Hand unter ihren Arm, »schön, daß du kommen konntest.«

Ronnie drängte sich zappelnd dazwischen, setzte einen kleinen roten Schuh in eine Pfütze und tat alles, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

»Ich hätte mich ja schon längst einmal sehen lassen«, erwiderte seine Mutter gedämpft, »aber es gab schrecklich viel zu erledigen nach der Beerdigung – jede Menge Laufereien – und dazu dieser kleine Junge, der mich sowieso schon auf Trab hält…«

»Ich weiß, ich weiß…«

»Aber nächste Woche bin ich soweit, dann kannst du wieder fest mit mir rechnen«, schloß Stefanie aufatmend.

Fee van Zanten schwieg, während sie durch den Torbogen traten und die flachen Stufen zum Eingang hinauf stiegen, wo es normalerweise von Kindern wimmelte, aber heute war Samstag und der Privatkindergarten im Bonner Diplomatenviertel war geschlossen.

Ronnie steuerte sofort seinen Kleiderhaken an,

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