Stimmt es, daß Märchen eine tiefenpsychologische Aussage haben? Wenn dem so ist, dann ist Rapunzel das Paradebeispiel für eine weggesperrte Jugend.

Diese Geschichte ist der Versuch, das bekannte Märchen neu zu erzählen. Mit tieferem Blick.

Denn die Geschichte dahinter ist nach wie vor aktuell. Die Angst vor der Sexualität, die Angst vor dem Erwachsenwerden, die Angst, sein Kind zu verlieren. Den bequemen Weg zu wählen, es lieber einzusperren in einen Turm aus Geboten und Verboten, aus religiösen Vorschriften und falscher Moral.

Und dem Kind ein Leben in Freiheit zu verwehren.

Das Buch erhebt jedoch nicht den Anspruch, das Märchen wirklich erfaßt zu haben. Oder es tiefenpsychologisch tatsächlich ergründen zu können.

Geschildert wird einfach nur eine Geschichte, wie es sich im Hause von Rapunzel vielleicht zugetragen hat. Oder aber auch nicht?

Grundlage ist das Märchen in seiner Fassung von 1857.