Günther Bittner: Unbehagen – Überforderung – Wut

Steigerungsstufen eines prekären Kulturverhältnisses

Günther Bittner: Unbehagen – Überforderung – Wut
Produkttyp: eBook-Download
Verlag: Königshausen u. Neumann
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 142 (Druckfassung)
Format: PDF
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Vor beinahe 100 Jahren schrieb Sigmund Freud über „Das Unbehagen in der Kultur“. Sein amerikanischer Biograph Peter Gay

sah in diesem „Unbehagen“ die freundliche Umschreibung für ein tiefsitzendes menschliches Elend „with deadly seriousness“.

Erleben wir das heute noch so? Oder haben sich solche Gefühle in den Jahrzehnten seither womöglich noch weiter gesteigert – bis hin zu Auflehnung und Wut (oder auch zu resignierender Anpassung)? Und sind es kollektive Gefühlszustände, die mehr oder weniger alle betreffen: dass irgendetwas an unserer Zivilisation immer weniger zu einem wünschenswerten Menschenleben passt“ – vielleicht weil die biologische Konstitution dieser menschlichen „Stachelschweine“, die wir sind, darin zu wenig Berücksichtigung findet? Versuche, die Gefühlslage von Menschen oder gar von größeren Menschengruppen objektiv zu erfassen, führen durchweg zu unbefriedigenden Ergebnissen. Aussagen über Gefühlszustände sind immer subjektiv; jeder Einzelne ist gefragt als „Wissenschaftler seiner selbst“. Dieses Buch ist der bewusst und mit Absicht unternommene Versuch einer vielleicht gewöhnungsbedürftigen wissenschaftlichen Reflexion in der Ich-Form. Es umfasst vier Großkapitel:

– im ersten wird die Grundthese entwickelt, dass sich Freuds „Unbehagen“ zu einem Gefühl permanenter Überforderung und

(letztlich ohnmächtiger) Wut gesteigert hat;

– das zweite knüpft an Freuds Schrift „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ an und fragt nach kollektiven Gefühlsprozessen

im öffentlichen und politischen Raum;

– das dritte ist fokussiert auf den „Wut-Komplex“ in der individuellen Psychologie wie auch im Kontext sozialer und politischer

„Massen“-Bewegungen und -Prozesse;

– das vierte schließlich versucht eine kritische Analyse des gegenwärtig herrschenden „Zeitgeists“ an Beispielen als

zeittypisch empfundener Phänomene und Konfliktlagen.