Ulrich R. Rohmer: Der Jakobusbrief Griechisch/Deutsch

Eine Studienhilfe

Ulrich R. Rohmer: Der Jakobusbrief Griechisch/Deutsch
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Verlag: BookRix
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 23 (Druckfassung)
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Es ist interessant, wie Jakobus auf Paulus´ "Gerechtigkeit aus Glauben" reagiert. Obwohl der Apostel im Galaterbrief ein Treffen mit Jakobus beschreibt, in dem dieser gleichsam den Mann aus Tarsus approbiert als Apostel für Nichtjudäer und ihm die Hand reicht, scheint es, als müsse der Jesusbruder aus Jerusalem doch noch letztlich einige klärende Worte sagen zur paulinischen Lehre. Er lehnt sie nicht ab, er rückt sie aus seiner Sicht nur zurecht.

Und anders als Paulus beleuchtet Jakobus eine andere Seite der, wie Paulus es nennen würde, "abgrundtiefen Verdorbenheit und Verlorenheit aller Menschen durch Sünde": der Herrenbruder beleuchtet Dimensionen der Sünde, die so einmalig sind im Neuen Testament. Er bespricht die Effekte der losen Zunge, des Habenwollens, des Eigennutzes, der Eifersucht und des faulen Redens über andere. Er unterscheidet zwischen Weisheit von Gott und falscher, dämonischer Weisheit, die letztlich Quelle von Kriegen und Streitigkeiten ist.

Auf alle Fälle stellt der Text des Jakobus mit seiner Predigt demütiger Zurückhaltung in Stolz, Reden und Denken und wirklich liebevollen Umgangs mit- und untereinander, was sich auch in gesegneter Gebetsgemeinschaft auswirken würde, ein Kleinod neutestamentlicher Schriften dar. Das leuchtet besonders in unserer Zeit ein, die wirklich nicht arm zu sein scheint an überkandidelten, narzistischen und leicht aus der Fassung zu bringenden Subjekten, deren Lebenselixier neben Hedonismus und Dekadenz nicht selten unaufhörliche Bewegung in jeder Hinsicht umfasst.

Auch Jakobus´ Botschaft hat mit dem Evangelium zu tun, und zwar fernab jeder vorgeblich "himmlisch-entrückten" Spekulation: Jakobus ist Medizin für Zornige und Egomanen, für Lüstlinge und Großfressen, für Ungeduldige und Ängstliche, die in unserer Zeit glauben, niemals genug tun zu können. Doch, sagt Jakobus, das kannst du: halt dein Maul und schau dich um, halt die Klappe und hör auf, über andere zu reden, guck genau hin, wie durch deine Lust und dein Habenwollen ein Schwachsinn entsteht, der zum Himmel schreit! Hör damit auf, Mensch...und dann kannst du beten und Gott um Weisheit bitten, der keinem Vorwürfe macht und gerne gibt...