Die Vorstellung, mit einem Ex-Partner oder einer Ex-Partnerin befreundet zu bleiben, sorgt oft für heftige Diskussionen. Vielleicht hast du das selbst schon erlebt: Sobald du sagst, dass du dich mit deinem Ex gut verstehst, bekommst du ungläubige Blicke oder Kommentare wie "Das klappt doch nie!" oder "Irgendjemand will da doch sicher mehr." Aber warum ist dieses Thema so umstritten? Und warum könnte es sich trotzdem lohnen, es zu versuchen?

Warum das Thema so kontrovers ist

Wenn du darüber nachdenkst, bringt das Konzept der Freundschaft mit dem Ex gewisse Widersprüche mit sich. Einerseits verbindet euch eine gemeinsame Vergangenheit – eine Zeit, in der ihr euch geliebt habt, euch nahe wart und vielleicht sogar Pläne für eine gemeinsame Zukunft hattet. Andererseits seid ihr heute nicht mehr zusammen, was oft bedeutet, dass es Verletzungen, Enttäuschungen oder zumindest eine Phase des Loslassens gab.

Die Kontroverse entsteht vor allem aus der Frage, ob es möglich ist, sich auf einer rein platonischen Ebene zu begegnen, wenn einmal romantische oder sexuelle Gefühle im Spiel waren. Viele Menschen glauben, dass alte Emotionen wieder aufflammen könnten, dass unausgesprochene Konflikte im Raum stehen oder dass neue Partner Schwierigkeiten mit der Situation haben könnten. Dazu kommt die gesellschaftliche Erwartung, dass eine Trennung oft mit einem klaren Schnitt verbunden ist – als würde ein Schlussstrich alles einfacher machen.