Beate May: Mami 1792 – Familienroman

Carolina kehrt heim

Beate May: Mami 1792 – Familienroman
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Verlag: Kelter Media
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 64 (Druckfassung)
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Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.

Der alte Musiklehrer Grothjohann war hoch in den Achtzigern und – wie er immer gerne bemerkte, wenn er die Gelegenheit dazu bekam – kerngesund. Gesünder als mancher, der nicht halb so viele Jahre zählte wie er. Daran war die Musik schuld, fügte er dann flink hinzu, und das mochte man ihm nun glauben oder nicht, aber ein Körnchen Wahrheit war bestimmt an dieser Theorie. Bei allem, was Grothjohann tat, trug er seine Meerschaumpfeife bei sich. Zeit seines Lebens konnte man ihn rauchen und qualmen sehen wie einen Schlot, was aber seiner Gesundheit offensichtlich niemals geschadet hatte. Er liebte auch sein tägliches Glas Rotwein, womit er dann endgültig sämtliche medizinischen Thesen über den Haufen warf, die da stets lauteten, daß Tabak und Alkohol der Gesundheit des Menschens schadeten. Zweifellos galt der alte Lehrer als Original in seiner nächsten Umgebung, und er hatte wie selbstverständlich die Geschichte seines Dorfes sowie die sämtlicher Einwohner im Kopf. "Ah, der Herr Kollege", sagte er jetzt erfreut, als er den jungen Lehrer Jonathan Gerloff den Weg durch seinen Vorgarten heraufkommen sah, wo bereits Märzbecher und Schneeglöckchen blühten und die ersten gelben Narzissen ihre Köpfe im Wind wiegten. "Sie kommen zu mir, Kollege?" fuhr er dann freundlich fort. "Warum? Soviel ich weiß, brauchen Sie den Rat eines hoffnungslos altmodischen Kollegen nicht mehr." "Da kann man nie sicher sein", lächelte Jonathan und schüttelte kräftig die Hand des alten Mannes. "Ich habe eigentlich keinen besonderen Grund – oder jedenfalls keinen besonders wichtigen." "Na, dann will ich uns mal einen Schluck einschenken", meinte der alte Musiklehrer vergnügt und eilte dem jungen Mann flink wie ein Wiesel voraus, durchquerte die Diele und strebte hinüber in sein großes Lesezimmer, durch dessen Fenster das letzte Licht dieses Märztages fiel. Eine Stehlampe brannte bereits neben dem gemütlichen Lesesessel des alten Grothjohann, ein dickes Buch lag aufgeschlagen auf dem kleinen, runden Tisch daneben. Sie tranken einander zu, und als er das Glas absetzte, begann Jonathan zögerlich: "Ich komme natürlich nicht ›einfach nur so‹."

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