William Mark: Pulverrauch am Stiefelhügel

Wyatt Earp 180 – Western

William Mark: Pulverrauch am Stiefelhügel
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Verlag: Kelter Media
Erschienen:
Sprache: Deutsch
Seiten: 100 (Druckfassung)
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"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Blutend hatte er in der dunklen Korridornische gestanden, unweit von der Küchentür. Sein pergamentfarbenes Gesicht schien zur Maske erstarrt zu sein, und seine schiefergrauen Augen schwammen im Blauweiß, das von aufgeplatzten Äderchen wie ein Netz durchzogen war. Er war verwundet. Aber dennoch war es nicht der Schmerz, der aus seinen Augen schrie, sondern die Angst – und der Haß. Der Revolvermannn Pat Racine hatte drüben in dem östlichen Stadtviertel Wichitas in einem Boardinghouse, das in einer winkligen Gasse lag, den sterbenskranken König der Gunfighter, Doc Holliday, überfallen. Aber der Bravo war blutig abgewiesen worden. Schon vom Tode gezeichnet, scheinbar unfähig, überhaupt noch ein Glied zu bewegen, hatte der Georgier den heimtückischen Gegner mit der Waffe zurückgejagt. Racines linker Oberarm war vom glühenden Bleigeschoß aus dem vernickelten fünfundvierziger Frontier-Revolver des Spielers aufgerissen worden. Es war ihm geglückt, durch den Hof aus dem Anwesen zu flüchten und dem Marshal Earp, der nur Minuten später im Boardinghouse auftauchte, zu entkommen. Bis zur völligen Dunkelheit hatte sich der verletzte Schießer hinter einem Wagenschuppen verborgen und sich in Angst, Haß und Verzweiflung den Kopf zerbrochen, wohin er sich wenden könnte. Bis ihm dann plötzlich der Gedanke kam, der eine kleine Chance in sich barg: das Mädchen aus dem Omega Saloon, die kleine Lory McCanzie mit den bernsteinfarbenen Augen. Sie war seine letzte Chance. Und jetzt stand er vor ihr. Mit bleichem, verzerrtem Gesicht. Nichts mehr erinnerte an den stolzen Mann, der noch vor Stunden für Lory gewesen war, ein Bündel aus Angst und Zorn stand da vor dem Mädchen. Da sprangen Lorys Lippen auseinander. »Was… wollen Sie?« Racine schluckte schwer. Er sah seine einzige Chance dahinschwinden. Wenn sie ihm nicht half, die Saloonertochter, auf die er doch Eindruck gemacht zu haben glaubte, dann war es aus.

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